27.08.2015

Das missverstandene Frauchen



 Das missverstandene Frauchen


Heute Morgen war ich mit meinen kleinen Monstern auf der Hundewiese im Park. Eigentlich sind wir da nicht so gerne. Die Wiese ist nicht sehr groß, man kann sich schlecht aus dem Weg gehen und auf eine mysteriöse Art zieht diese Wiese etwas seltsame Hundemenschen an. Ich möchte das hier betonen, ich habe (mit den meisten) Hunden dort kein Problem. Die Kommunikation mit manch einem Zweibeiner gestaltet sich allerdings recht schwierig. 

Wir drei hatten die ganze Wiese für uns und wollten ein bisschen üben. Als ich sah, dass sich eine Frau mit ihrem Hund nährt, rief ich Sparta und Emily zu mir. Einerseits, weil ich ohnehin bei so etwas gerne übe, dass die beiden auch abrufbar sind, wenn sie sich für einen anderen Hund interessieren, andererseits, weil ich es immer extrem nervig finden, wenn alle ihre Hunde am Tor stehen lassen, wenn wir doch mal zu den Stoßzeiten vorbei schauen. Meine beiden reagieren super und legen sich ganz brav zu mir.
Wir warten.
Die Frau steht mit ihrem Hund am Tor und bewegt sich nicht mehr. Irgendwann reicht es mir, und ich lasse die beiden wieder laufen. Als ich kurz vor dem Tor stehe, ertönt plötzlich: „Sind ja Mädchen, ne!“ und die Frau greift nach dem Riegel, der die Tür verschließt.
Ich bin verwirrt und antworte nur knapp mit einem: „Nein, sind es nicht.“
Darauf dreht sich die Frau genervt weg und fängt an zu meckern: „Könnte aber ja trotzdem gut gehen!“
Meine Verwirrung hält an, wann genau hatte ich das angezweifelt?
„Ja, also was soll man denn da denken, wenn sie hier gleich so auf Distanz gehen? Das ist ja mal total unhöflich! Ist ja schließlich nicht ihre Wiese. Nein, die gehört ihnen nicht, das ist völlig unangebracht wie sie sich hier verhalten. Ich hoffe, es kommen gleich große Hunde, ja, die lassen sich so was nämlich nicht gefallen!“
Sie geht.
Mir fehlen die Worte.
Wie konnte ich nur so missverstanden werden? Da geht man mit seinen Hunden aus dem Weg, damit der Neuzugang sich nicht gleich bedrängt fühlt und dann das.
Also Morgen machen wir wieder einen Bogen um die Wiese und die Menschen, die für unsere Verhältnisse einfach viel zu höflich sind!

2 Kommentare:

  1. Hundewiesen.... das ist für mich ein knallrotes Tuch. Mit Shiva würde ich niemals auch nur auf 2km Entfernung an eine Hundewiese rangehen. Mit Rocky war ich mal auf einer. Da wurde mir mein damals 8 Monate alter JRT-Pinscher-Mix sofort von zwei Riesenschnauzern oder Mixen in der Größenordnung überrannt und zog sich eine Gehirnerschütterung und 2 Tage Klinikaufenthalt zu. Als ich damals heulend mit meinem vermeindlich toten Hund im Arm (Rocky war in tiefe Bewusstlosigkeit gefallen) auf der Hundewiese saß, kam eines der Frauchen an und meinte lapidar: Stell dich nicht so an, der lebt doch noch... (meine Jenny war mir 5 Monate vorher vor meinen Augen totgebissen worden)... Hundewiesen - nein Danke!

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    1. Da kann ich sehr gut verstehen, dass du um Hundewiesen einen großen Bogen machst.
      Wir gehen auch nur noch drauf, wenn wir entweder ganz alleine sind, oder ich die Hunde (und Menschen) kenne, und weiß, dass alle verträglich sind.

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