16.08.2015

Menschen

Menschen  



Menschen, kennt ihr doch auch. Zwei Beine, groß, meist recht langsam unterwegs und immer am Plappern. Ich lebe nun schon eine ganze Weile mit zwei von ihnen zusammen, doch ich kann nicht behaupten, dass ich sie immer verstehe. Ganz im Gegenteil, je mehr sie reden, desto weniger weiß ichwas sie eigentlich sagen wollen. Wir Hunde sind da anders, wir haben ganz klare Zeichen um anderen klar zu machen, was wir wollen. Knurren, Bellen, Wedeln oder die Nackenhaare in die Höhe und jeder weiß Bescheid, also zumindest jeder Hund. Menschen brauchen oft ewig, um auf den Punkt zu kommen. So oft würde ich gerne meine Stirn in Falten legen oder meinen Kopf schütteln. Aber mal ganz davon abgesehen, dass ich das nicht kann, sieht das bei Menschen schon verdammt komisch aus. Doch ihr merkwürdiges Aussehen und das ewige Gelaber sind ja noch lange nicht alles.  


Ich liebe meine Menschen, wirklich. Ich denke euch gehtes mit euren Menschen genau so, aber habt ihr die mal beobachtet? Die sitzen.Auf Stühlen, auf Stühlen aus Holz. Das kann unmöglich bequem sein. Die sitzen ja sogar auf dem Sofa. Wie kommt man denn nur auf die Idee, sich auf ein Sofa zu setzen? Ein Sofa ist quasi ein Bett, es ist weich und oft liegen Decken drauf, also warum sollte man sich nicht hinlegen, das ist so gemütlich. Aber was soll man schon von jemandem erwarten der Sachen sagt wie: „Ich gehe jetzt arbeiten!“ ,oder „Ich räume jetzt das Wohnzimmer auf!“
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihnen der ständige Schlafentzug nicht gut tut. Wirklich, es kann doch nicht gesund sein, nur einmal am Tag zu schlafen. Und dann auch noch immer an der selber Stelle. Die haben doch keine Ahnung, was ihnen entgeht. So eine Wohnung hat so viele gemütliche Ecken, aber nein, jede Nacht gehen sie ins Bett. Wenn es morgens dann piepst und brummt, stehen sie auf, obwohl sie offensichtlich noch müde sind. Dann gehen sie wieder arbeiten, aufräumen oder duschen.    
 

Ja, duschen ist auch so eine Sache, die ich nicht verstehe. Wenn Frauchen damit fertig ist, riecht sie immer ganz komisch. Soll sie sich doch mal auf einer Wiese wälzen, oder wenn sie unbedingt nass werdenwill, in einen See springen. Aber Menschen springen ja nicht, sie laufen meistens nicht mal. Sie gehen - auf Wegen. Auf Wegen neben der Wiese. DiesesGefühl, wie die Grashalme dich zwischen den Zehen kitzeln – das gibt’s nicht mit Schuhen auf dem Weg neben der Wiese.So ein Spaziergang ist doch zum Toben da, dass sagen sie uns auch immer wieder. Aber selber, keine Spur. Sie schlurfen jeden Tag über die Wege, die auch alle anderen gehen. Manche Menschen gehen sogar so weit uns Hunden und auch Kindern das Spielen auf Wiesen verbieten zu wollen. Was für ein Irrsinn.



Wie gesagt, ich liebe meine beiden Menschen, auch mit ihren Macken. Ein paar Verbesserungen in Ihrem Verhalten habe ich in letzterZeit schon festgestellt. Man kann sich seine Menschen nämlich ganz gut erziehen, wenn man weiß wie. Ich habe da mal ein paar Tipps für euch.Wenn sie rufen, einfach nicht aufs Sofa kommen, sondern eiskalt auf dem Boden liegen bleiben. Wenn man das lange genug durchhält, legensie sich schon mal zu einem. Draußen ganz langsam neben ihnen her trotten, ich habe das Gefühl, dann merken sie, wie blöd das ist und fangen an rumzuhüpfen und verlasen sogar mal ihre geliebten Wege. Gegen arbeiten, aufräumen und duschen habe ich noch kein Mittel gefunden, aber wenn ihr Glück habt, legen sie sich an einem regnerischen Sonntag zu euch ins Bett und schlafen ausnahmsweise noch eine zweite Runde.

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