03.10.2015

Ich mach mir die Welt, wie sie meinem Hund gar nicht gefällt

Wenn man einen Hund hat, dann trifft man viele Menschen. Die meisten begegnen einem auf Hundewiesen oder im Wald. Manche dieser Menschen findet man nett, mit manchen redet man gerne, der ein oder andere ist etwas nervig und um wieder andere macht man am liebsten einen großen Bogen. 

Unseren Hunden sind diese Menschen in den meisten Fällen völlig egal, was für sie zählt, ist der Hund, der ihnen gegenübersteht. Ich möchte, dass meine Hunde die Möglichkeit haben, mit den Hunden zu spielen, die sie mögen, und denen aus dem Weg gehen können die ihnen nicht zusagen. 
Das klingt in der Theorie recht einfach, in der Praxis endet das allerdings schnell mal in einer Katastrophe. 


Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, mache ich gerne einen großen Bogen um die eingezäunte Hundewiese im Park. Ich finde sie zu klein und die Menschen, die sich dort jeden Tag versammeln, sagen mir einfach nicht zu. Ich weiß auch, dass Emily kein Fan von diesem Auslauf ist, weil sie aufdringlichen Hunden nicht so aus dem Weg gehen kann, wie sie es gerne möchte. Jeden Morgen, wenn ich meine Runde durch den Park drehe, sehe ich die gleichen Gestalten, die sich in einem kleinen Kreis versammeln und sich unterhalten. 
Die Hunde stehen entweder gelangweilt auf der Wiese rum oder gehen sich mehr oder weniger erfolgreich aus dem Weg. Immer wieder fallen Sätze wie: "Ach das ist doch der Jojo. denn kennst du doch!" oder: "Ach jetzt spielt doch mal, sonst gehen wir!"

Also ich bin ja der Ansicht, nur weil man sich kennt und jeden Morgen dazu gezwungen wird Zeit miteinander zu verbringen, heißt das noch lange nicht, dass man den anderen mag, geschweige denn mit ihm spielen will. 
Die Herrchen und Frauchen genießen sichtlich ihren allmorgendlichen Plausch auf der Wiese. Das Einzige, was die Stimmung von Zeit zu Zeit etwas drückt, ist das "merkwürdige" Verhalten der Hunde.  
Von ihren Besitzern vollkommen ignoriert, sind sie ganz auf sich gestellt, wenn wieder und wieder die gleichen Nasen viel zu dicht an ihnen vorüberziehen. 
Wenn man sich das Ganze so anschaut, möchte man gerne den Namen der Hundewiese von "Freilauf" in "Freisitz" ändern. Spaß sieht irgendwie anders aus. 


Man könnte jetzt denken, ich laufe mit erhobenem Zeigefinger durch den Park und meine, dass ich mit meiner Runde alles zu 100% richtig mache, aber so ist es nicht.
Ich kann durchaus eingestehen, dass es eine Begegnung gibt, bei der auch ich mein Wohl über das meiner Hunde stelle. Eine kleine, niedliche, verspielte Mini-Pudel-Dame kreuzt von Zeit zu Zeit unseren Weg. Ich weiß, Emily würde gerne mit ihr spielen, trotzdem versuche ich diese Begegnungen zu verhindern, oder so kurz wie nur irgendwie möglich zu halten. Das Herrchen der süßen Hündin ist nämlich viel zu aufdringlich, redet nur mist, erzählt mir, wie ich mit meinen Hunden umzugehen habe, wiederholt sich immer und immer wieder und ist einfach so gar nicht, die Art von Mensch, der man morgens oder im Dunkeln begegnen möchte. 

Ich weiß mittlerweile, was es für ein riesen Glück ist, einem Hunde-Mensch-Gespann zu begegnen, bei dem sich alle verstehen. Es ist einfach wunderbar, ein gutes Gespräch zu führen und dabei seinen spielenden Hunden zuzusehen. 

Wie geht ihr mit diesem Problem um? Müssen eure Hunde da einfach durch, wenn ihr euch so richtig festgequatscht habt, oder geht ihr dem ein oder anderem netten Gespräch aus dem Weg, weil ihr meint, eine Hunderunde ist für die Hunde da?
 


4 Kommentare:

  1. Mmh das ist eine gute Frage.. Ich denke es kommt auch darauf an, wieviel Zeit ich habe. Wenn ich viel Zeit habe, quatsche ich auch schon mal mehr, weil anschließend noch genügend Zeit zum Auspowern für Emmely ist. Wenn ich aber morgens dann zur Arbeit muss, drehe ich die Runde lieber allein mit Emmely.

    Klappt aber nicht immer ;-)
    Liebe Grüße
    Lizzy und das Indianermädchen

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    1. Gegen das ein oder andere nette Gespräch ist ja nun wirklich nichts einzuwenden. Und wenn Emmely (ich muss immer aufpassen, dass ich nicht ausversehen Emily draus mache ;-) ) sich danach noch schön austoben kann, hat sie sicher nichts dagegen.

      Danke für euren Kommentar und liebe Grüße zurück

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  2. Sehr schön geschrieben. Ich quatsche total gerne mit anderen Hundebesitzern, wenn ich die Zeit dafür habe. Aber nur unter der Bedingungen, dass sich die Hunde verstehen. Die Hunde gehen vor, ganz klar. Ich habe und werde keinem meiner Hunde die Gesellschaft eines anderen Hundes aufzwingen, nur weil Herrchen oder Frauchen nett sind. Oder die Hunde müssen so lange angeleint werden. Das finde ich allerdings durchaus zumutbar. Hundewiesen finde ich furchtbar. So ein Trugschluss von manchen Hundebestitzern, dass sich jeder Hund mit jedem verstehen muss. Ich selber hasse im Übrigen auch Menschenaufläufe, warum also meinem Hund so etwas antun?
    Herzlichst Patricia und Cosmo

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    1. Dankeschön ;-)

      Deine Meinung über Hundewiesen verstehe ich nur allzu gut. Die meisten Begegnungen der dritten oder auch vierten Art hatte ich definitiv auf einer Hundewiese.
      Wenn 5-10 Hunde, die ganz klar keine Lust haben etwas miteinander anzufangen auf der Wiese rumsitzen, kommt immer ein schlauer Mensch daher und holt von seinem Fiffi erst mal den Lieblingsball raus. Das kann ja nur gut gehen.

      Liebe Grüße auch an euch

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