23.05.2016

Zwischen Tofu und Pansen

Auf meinem Teller landet kein Fleisch. Seit zweieinhalb Jahren ernähre ich mich größtenteils vegetarisch, teilweise vegan und nur ganz selten esse ich Fisch. Und meine Hunde? Die mögen es blutig, mit Knochen und Innereien. Die Entscheidung meine Hunde zu barfen, traf ich erst nachdem ich aufgehört hatte Fleisch zu essen. Aber warum? Wie kommt man zu dem Schluss, selbst so oft wie möglich auf tierische Produkte zu verzichten und seinen Hunden Rindfleisch und Hühnchen zu servieren?

Für mich war die vegetarische Ernährung eine ganz logische Entscheidung. Ich mag Tiere, essen muss ich sie nicht, ich kann wunderbar ohne Steak und Braten leben, also höre ich auf, sie zu essen.
Und gerade weil ich Tiere so mag, und Sparta und Emily natürlich ganz besonders, entschied ich mich sie zu barfen. Ein Freund meinte einmal zu mir, dass es paradox sei, die Entscheidung zu treffen, selbst kein Fleisch zu essen, und seine Hunde mit Frischfleisch zu füttern. Ich sehe das allerdings anders. Hunde sind, ganz im Gegenteil zu mir, Karnivore. In dem Moment, in dem ich mich entschied, mein Leben mit den beiden zu verbringen, habe ich die Verantwortung übernommen, für ihr leibliches Wohl zu sorgen. Ich will nicht sagen, dass jeder Nicht-Barfer seinem Hund nicht gerecht wird, ich finde allerdings, dass die Verantwortung nicht damit getan ist, drei mal am Tag spazieren zu gehen und dem Hund eine Kaustange hinzuwerfen, wenn ihm langweilig ist.
Die Ernährung ist für unsere Hunde genau so wichtig wie für uns Menschen, nur eben ganz anders.

Ich könnte mir weder vorstellen meinen Hunden Morgen eine Tüte Trockenfutter voller Getreide und Zusatzstoffen aufzureißen, noch mir mal wieder ein Schnitzel in die Pfanne zu hauen. Bei dem Anblick von gewolftem Pansen oder ein paar Hühnerinnerein, bekomme ich ganz sicher keine Lust wieder Fleisch zu essen. Und auch wenn es manch einer paradox finden mag, wie ich mich und meine Hunde ernähre, ich muss sagen, es läuft super und es passt besser zusammen, als man im ersten Moment denken mag. Es gibt nämlich etwas, was viele Leute vergessen, Barf und vegetarische Ernährung haben eines gemeinsam - jede Menge frisches Obst und Gemüse. Ich ertappe mich beim Einkaufen so oft dabei, dass ich in der Gemüseabteilung stehe und denke "Oh, die Himbeeren würden Sparta aber besonders gut schmecken"oder "Ach Emily hätte sicher gerne mal wieder eine Karotte zum Knabbern".

Seit wir drei uns so unterschiedlich ernähren, landet erstaunlich wenig im Müll.

- Einen ganzen Salat für die Hunde pürieren? Ein halber reicht auch, und den Rest bekomme ich.
- Bei der Gemüsesuppe bleibt etwas Zucchini über? Die Hunde werden sich freuen.
- Zum Wachwerden einen Smoothie? Da bleibt sicher ein Stück Mango/Apfel/Kiwi für die Hunde über.
- Die Nudeln vom Vortag nicht aufgegessen? Gegen ein paar Kohlenhydrate im Napf ist nichts einzuwenden.

Manch ein Fleischesser sagte mir bereits, wie eklig er Barf findet. Viele können nicht verstehen, wie ich meinen Kühlschrank mit Sojadrink und Pansen bestücken kann. Für mich ist das mittlerweile ganz natürlich. Wir drei essen das, was gut für uns ist. Und ganz oft können wir uns etwas teilen. Das wissen Sparta und Emily auch schon ganz genau und finden es immer super spannend, wenn ich Gemüse schnippel.


Wie sieht das bei Euch aus? Teilt ihr Euer Essen auch mit Euren Vierbeinern? 

2 Kommentare:

  1. Danke für diesen Artikel! Ja, es mag paradox erscheinen, aber letztendlich sind wir Menschen durchaus in der Lage, rein vegetarisch zu leben - unsere Hunde meiner Meinung nach aber nicht. Und ich finde es super, wie du es machst. Ich lebe zu 90% vegetarisch, wenn mir danach ist, gibt es ein-zweimal im Monat Fleisch. Trotzdem bekommt Moe Gemüse nur in Maßen und das meiste, was im Napf landet, ist Fleisch. So ist jeder glücklich. :-)

    Liebe Grüße
    Nicole

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  2. Bei uns läuft es quasi wie bei euch :-) Ich lebe seit 3 Jahren größtenteils vegan, aber auf jeden Fall vegetarisch. Mein Freund isst weiterhin Fleisch, allerdings deutlich weniger und nur noch vom örtlichen Metzger, dessen Kühe noch auf der Weide stehen. Timmy wird gebarft und hier bereite auch ich Pansen, Innereien und Co. zu. Mein Freund ekelt sich davor :-D Viele finden das kurios, für mich ist das völlig normal Timmys Fleisch mit den Händen zu portionieren und mich selbst im Supermarkt ein wenig vor der Fleischtheke zu ekeln :-D Aber ich sehe es so wie du: Ich bin für Timmy verantwortlich, wir ernähren uns gesund und er eben auch. Nur auf seine Art :-) Obst und Gemüse wird hier ebenfalls geteilt. Timmy liebt Erdbeeren, Himbeeren, Apfel, Melone, Gurke und klaut mir auch gerne mal etwas vom Smoothie :-)

    Liebe Grüße

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