03.08.2016

Rituale

Ich gebe mir viel Mühe, den Tagesablauf meiner kleinen Monster abwechslungsreich zu gestalten.
Nicht jeden Tag stumpf die gleichen Runden gehen, das ein oder andere Suchspiel zwischendurch, viele verschiedenen Leckerein im Napf und immer mal was Besonderes zum Knabbern. Aber es gibt tausend Dinge, die ich nicht ändern will, die genau so wunderbar sind.
Und das sind unsere kleinen Rituale, die unseren Tag bestimmen.



Fangen wir mir Emily an: Das Erste, was Emily morgens macht, nachdem wir aufgestanden sind - erst mal auf ihrem lieblings Sofakissen zusammenrollen und überlegen, ob es sich wirklich schon lohnt, richtig wach zu werden. Sobald dann in der Küche die Näpfe klappern und sie sich ganz sicher ist, dass ich schon eine Ausgehhose anhabe, kann es losgehen. Sparta ist in dieser Zeit eher wie mein Schatten. Im Badezimmer wird bei der Ausgehhose erstmal überprüft, ob nicht in irgendeiner Tasche noch ein Leckerchen steckt. Dann wird sich immer genau da eingerollt, wo Frauchen gerade steht, damit man zwar noch ein bisschen dösen kann, aber auch ja nichts verpasst. Noch bevor die Näpfe eine Chance haben zu klappern, steht Sparta schon bereit und überwacht jede Handbewegung.

Morgens streifen wir meist auf den gleichen Wegen durchs Unterholz. Vor einigen Wochen wollte ich Emily mit einem Leckerchen auf einen umgestürzten Baum locken. Eigentlich liebt die kleine Bergziege jede Möglichkeit, irgendwo drauf zu klettern oder zu springen. Dieser spezielle Baum ragt allerdings über einen kleinen Bachlauf und da Emily eine alles andere als freundschaftliche Beziehung zu Wasser hat, entschloss sie sich spontan für einen Rückzug.
Sparta hingegen liebt die Gefahr. Der kleine Mann eroberte stolz den Baum und ich musste mich strecken und wäre beinahe in den Bach gefallen, als ich ihm an der obersten Stelle eine Belohnung für seine Heldentat geben wollte. Seit diesem Tag läuft Sparta immer voller Freude zu seinem Baum und wartet mit geschwollener Brust auf seinen Heldenkeks. Mittlerweile hat auch Emily das Spiel durchschaut und schleicht vorsichtig hinterher, um auch einen Keks abzustauben. Unser Baum ist mittlerweile von unserem Morgenspaziergang nicht mehr wegzudenken.

Wieder zu Hause müssen die kleinen Hungerleider vor der Küchentür Platz machen und ganz still sein, bis sie zu ihren Näpfen dürfen. Emily braucht selten mehr als zwei Bissen, bis ihr Napf leer ist. Dann wird noch ein zwei mal geschmatzt und dann schnell wieder aufs Sofa. Sparta ist eher der Genießer. Nachdem er in aller Seelenruhe seinen Napf bis aufs Letzte sauber geleckt hat, wird akribisch geprüft, ob Emily auch nicht gekleckert hat.

So sieht bei uns jeder Morgen aus. Wenn ich im Anschluss zur Arbeit muss, kuscheln sich die Monster auf Sofa und können den Vormittag verschlafen.

Wenn ich wieder nach Hause komme und die Sonne scheint erobern wir als erstes die Dachterrasse und vollführen unser aufwendiges Begrüßungsritual mir kuscheln, spielen, Ball werfen, anstupsen und hüpfen. Nach unseren abwechslungsreichen Mittagsrunde wird dann ganz gemütlich zusammen gechillt.

Vor dem Abendessen muss wieder ganz lieb gewartet werden. Danach können sich die Monster entweder auf dem Sofa oder in der Sonne auf der Terrasse entspannen. Sollte ich mich dafür entscheiden, ein Bad zu nehmen, passt Sparta auf, dass dem Badezimmerteppich nicht kalt wird. Dann machen wir noch unsere Abend-Pippi-Runde und abends gesellen wir uns dann gerne noch bei einem guten Buch zusammen.


 Habt Ihr auch solche Eckpfeiler in Eurem Tagesablauf? Die ein oder andere Kleinigkeit, die bei Euch nicht mehr wegzudenken ist?

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